.
Die Bundesliga meldet hohe Zuschauerzahlen, das Spiel von 44 Fußballer-Beinen hat in allen Klassen nichts von seiner Attraktivität verloren. Wohin würden aber diese 44 Beine laufen, gäbe es auf dem Platz nicht den Schiedsrichter ? Es ist zwar das Los seines Amtes, dass er von vielen als notwendiges Übel betrachtet wird. In Wahrheit ist es aber ein wertvoller, ja unverzichtbarer Teil des großen Spiels. Er führt nicht Regie im Sinne eines Filmregisseurs, aber er ist der Regisseur im Sinne der Regeln. Der Ausruf "Schiedsrichter ans Telefon" ist wohl fast so alt wie der Fußball. Doch diejenigen, die ihn leichtfertig rausbrüllen, sollten sich erher am Motto einer DFB-Aktion orientieren. "Nicht meckern, sondern pfeiffen". Erfreulicherweise erlebten die Schiedsrichter zuletzt einen erstaunlichen Aufschwung. Mehr als 7.000 Schiedsrichter legten laut der letzten DFB Statistik im Jahr 2004 erfolgreich die Prüfung ab. Woche für Woche sind nunmehr über 75.000 Unparteiische im Einsatz. Knapp 10 % davon, genau 7.164 (Stand vom 01. Mai 2005) kommen davon aus Hessen. Leitbilder für Schiedsrichter, die jetzt nicht nur in schwarz, sondern auch in grün, rot oder gelb antreten dürfen, sind die 22 Unparteiischen, die in der Bundesliga Spiele leiten. Zehn davon stehen auf der Liste des Fußball-Weltverbandes (FIFA) und werden bei internationalen Spielen eingesetzt. Kaum ein anderes Land hat eine solch hohe Quote. Ein Beweis für die Qualität der DFB-Referees. Zudem stellt der DFB mit Markus Merk desn Weltschiedsrichter des Jahres 2004. Eine herausragende Berufung für Markus Merk und alle deutschen Schiedsrichter.
Mindestalter: Die Schiedsrichter-Ordnung des DFB empfiehlt ein Mindestalter von 12 Jahren.
Weitere Voraussetzungen : Die Schiedsrichter-Bewerber müssen Mitglied in einem Fussballverein sein, Interesse am Fussball haben und die Einsatzbereitschaft mitbringen, jährlich mindestens 20 Spielleitungen zu übernehmen und an Weiterbildungsveranstaltungen an acht bis zwölf Tagen pro Jahr teilzunehmen.
Ausbildung: Je nach Landesverband 20-50 Unterrichtstunden im Zeitraum von drei bis zwölf Ausbildungstagen innerhalb von einer Woche bis sechs Wochen. Dabei Einführung in die Grundzüge der Fussballregeln.
Prüfung: Schriftliche (Beantwortung von Regelfragen) und auch körperliche Prüfung (1300 m Lauf in sechs Minuten)
Finanzen: Die Sportkleidung wird vom Verein gestellt. Die Fahrtkosten zu den Spielleitungen werden ersetzt, daneben gibt es abhängig von der Spielklasse Aufwandsentschädigungen zwischen fünf € (Schülerspiele), 300 € (Regionalliga), 750 € (3. Liga), 2000 € (2. Bundesliga) und 3800 € (Bundesliga).
Vorteile: Der Schiedsrichter-Ausweis berechtigt zum freien Eintritt für alle Spiele des Deutschen-Fussball-Bundes, auch für die Bundesliga sowie die zweite Bundesliga.